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Neue Referate in der Landeszahnärztekammer für Steiermark


Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die Zahnärzteschaft von gesellschaftlichen, beruflichen und auch gesetzlichen Veränderungen nicht ausgeschlossen ist. Die Anforderungen der Patienten verlagern sich in Richtung anspruchsvoller, moderner und daher auch kostenintensiverer Zahnmedizin.

„Ausreichend, zweckmäßig und das Maß des Notwendigen nicht überschreitend“ ist in Zeiten von HighTech-Medizin, wie sie auch in den anderen Fachrichtung stets gefordert und als selbstverständlich angenommen wird, auch für unser Fach so nicht mehr relevant.

Gleichzeitig versuchen die Sozialversicherungen Ausgaben zu reduzieren: Mahnen statistisch erhobene Durchschnittsfallzahlen ein, als ob jede/r Behandler/in das gleiche Patientengut hätte. Beharren darauf, erbrachte Leistungen nicht zu honorieren – wie beispielsweise die Positionen Beratung oder unvollendete Wurzelbehandlung – und geben die Kostenersparnis durch die „Gratiszahnspange“ , die ja aus dem Budget bezahlt wird, nicht an die PatientInnen durch neue oder besser dotierte Leistungen weiter. Dies zeigt sich auch deutlich durch das Ansteigen der Zahl von Wahlzahnarztordinationen.

Außerdem ist die Kieferorthopädie nun der erste zahnmedizinische Bereich in dem eine Erfolgsgarantie gefordert wird (einzigartig!) und obendrein das Honorar nach Fallzahlen berechnet wird (entspricht einer Deckelung).

Die Zukunft der Kassenzahnärzte ist ebenso schwer vorhersehbar. Der Gesetzgeber forciert große Zentren und versucht die Freiberuflichkeit zurückzudrängen. Gleichzeitig wollen immer mehr JungzahnärztInnen mehr Recht auf freie, zeitgemäße Berufsgestaltung.

Durch den Wegfall der Quotenregelung für ausländische Studierende an den zahnmedizinischen Universitäten wird es auch interessant zu sehen, wie viele ÖsterreicherInnen den Stand zukünftig aufrechterhalten werden.

Alles in allem eine Unzahl an Aufgaben für die kommende Zeit.

Der Landesausschuss der Landeszahnärztekammer für Steiermark hat daher fünf Referate beschlossen, die sich unter anderem mit diesen Themen befassen werden.

Zu den bereits seit der Landeszahnärztekammer Wahl im Juni 2016 bestehenden Referaten Öffentlichkeitsarbeit (unter der Leitung von Dr. Michael Ruckenstuhl), Qualitätssicherung und technische Betriebsauflagen (unter der Leitung von Dr. Peter Katerl), Fortbildung (unter der Leitung von Dr. Wolfgang Kaiblinger) sowie Ausbildung und Dres. med. dent. (unter der Leitung von Univ. Prof. Dr. Gerwin Arnetzl) sind in der Landeszahnärztekammer für Steiermark nunmehr zusätzlich folgende Referate eingerichtet:

WahlzahnärztInnen unter der Leitung von Dr. Michael Zaunschirm.

SeniorInnen unter der Leitung von Dr. Gerd Hauser.

Frauenangelegenheiten und Gleichstellung (Gender Mainstreaming) unter Berücksichtigung des Berufseinstiegs der JungzahnärztInnen. Dieses Referat wurde um den Bereich Berufseinstieg und JungzahnärztInnen erweitert und wird von Präsidentin Dr. Veronika Scardelli betreut, aufgrund ihrer Funktion als Frauenreferentin der Österreichischen Zahnärztekammer.

Eigens neu geschaffen wurden folgende Referate:

Kieferorthopädie unter der Leitung von Mag. DDr. Elisabeth Santigli, die eine umfassende und schwierige Aufgabe übernimmt, da es gerade in diesem Fachgebiet viele offene Fragen gibt, etwa im Bereich der Vertragsauslegung, der zukünftigen Fachkompetenz, Umgang mit Vertragsrücklegungen, Honorierung von Leistungen, etc.

Angestellte ZahnärztInnen unter der Leitung von DDr. Angelika Evgenidis, um auch den nicht freiberuflich Tätigen KollegInnen informierte Unterstützung und Beratung anbieten zu können.

Für spezielle fachbezogene Problemstellungen in den Bereichen Implantologie, Parodontologie, Kinderzahnheilkunde, ganzheitliche Zahnmedizin, Umweltzahnmedizin und Behandlungen in Sanatorien haben sich engagierte Kolleginnen und Kollegen dankenswerterweise für Beratungsfunktionen zu Verfügung gestellt. Für spezielle sozialversicherungsrechtliche Angelegenheiten wurde ein eigener Beratungsausschuss installiert.

Der Landesausschuss der Landeszahnärztekammer für Steiermark bedankt sich bei allen für die Bereitschaft in kollegialem Sinne für die Zahnärzteschaft in unserem Bundesland tätig zu sein und wünscht dazu eine erfolgreiche Arbeit für die nächsten Jahre.

Wenn Sie Probleme haben, die diskutiert gehören, wenden Sie sich vertrauensvoll an das Büro der Landeszahnärztekammer. Die Referatsleiter und Ihre Standesvertretung werden sich gern darum annehmen.


Dr. Veronika Scardelli